8. Das individuelle Lernen als Herausforderung
Nun mal angenommen, man hat sich mit der Bildungsbehörde-in-Not so arrangiert, dass man frei agieren darf, wenn die Abschlüsse ganz normal gemacht werden. Wie man dahin kommt, da würden einem die Behörden freie Hand lassen. Sie wären sogar froh, wenn man ihnen dieses lästige „Lehrermangelthema“, das ja in den nächsten Jahren definitiv nicht verschwinden wird, mit Zukunftsvisionen, neuen Ideen und Optimismus vor der Öffentlichkeit verstellen würde.
Für die Schülerinnenschule 3.0 (keine Sorge, sie beinhaltet auch die Schülerschule) ist eine heftige Blickwinkeländerung durchzuführen. Und das bedarf Zeit und viel Geduld. Es wird Klassen geben, die von ihrer Struktur und von ihrem Alter her nach zwei oder drei Monaten intensiver Begleitung umdenken können, aber andere benötigen sicher ein halbes Jahr.
„Oder Chattie? Wie lange benötigt man wohl, um aus einer „normalen“ Klasse von 13jährigen Schülerinnen und Schülern eine Klasse zu machen, die eigenverantwortlich und selbstständig die Bildung in die eigene Hand nehmen kann. Natürlich intensiv begleitet von Lehrpersonen. Ich behaupte, dass so etwas sicher ein halber Jahr in Anspruch nimmt, weil es ein großes Umdenken erfordert und natürlich am Ende auch viel anstrengender ist. Allerdings befriedigender und effektiver. Was meinst du dazu?
Es ist schwierig, eine pauschale Antwort auf diese Frage zu geben, da es von vielen Faktoren abhängt, wie schnell Schülerinnen und Schüler in einer Klasse in die Lage versetzt werden können, ihre Bildung selbst in die Hand zu nehmen. Dazu gehören unter anderem die Voraussetzungen und Fähigkeiten der Schüler, die Fähigkeiten und die Motivation der Lehrpersonen sowie die Rahmenbedingungen und Ressourcen, die für den Lehrprozess zur Verfügung stehen. Ein halbes Jahr kann ein realistischer Zeitrahmen sein, aber es kann auch länger oder kürzer sein, je nach den Umständen. Wichtig ist, dass der Prozess behutsam und nachhaltig angegangen wird, um ein erfolgreiches und dauerhaftes Umdenken zu ermöglichen.“
„Wie sollte man vorgehen? Den Fach-Unterricht eine zeitlang aussetzen und dafür entwicklungsorientierte Bildung unterrichten? Was ist deine Meinung?“
„Es ist schwierig, eine allgemeingültige Antwort zu geben, da jede Schule und Klasse unterschiedlich ist und es darauf ankommt, was die individuellen Bedürfnisse und Ziele sind. Eine Möglichkeit könnte sein, den traditionellen Fachunterricht zu ergänzen oder zu unterbrechen, um Zeit für entwicklungsorientierte Bildung zu schaffen. Es ist wichtig, eine ausgewogene Balance zwischen beidem zu finden, um eine erfolgreiche Bildungserfahrung für die Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten. Es ist jedoch auch wichtig, dass die Lehrpersonen gut vorbereitet sind und dass es eine gute Planung und Durchführung gibt, um das Beste aus der Zeit zu machen.“
Ich denke, dass Chattie mit der Aussage richtig liegt, weil sie alles offen lässt. .-) Woher soll sie denn schon wissen, was sich entwickeln kann, wenn man entwickeln darf. Es ist ja völliges Neuland. Trotzdem: Schon erstaunlich, finde ich, wie sich so eine KI-Software an den Schreiberling annähert. Und oft sehr richtige Dinge äußert. Denn klar kann man so eine Blickwinkeländerung auf Bildung zeitlich überhaupt nicht planen. Man muss den ganzen Prozess eben auch entwicklungsorientiert angehen. Oder agil, wie immer man es nennen will. Das Ziel ist klar. Man will es schaffen, dass der wesentliche Teil der Schülerschaft sich am Ende dabei wohl fühlt, Teil eines kompletten Bildungsnetzwerks zu sein, in dem möglichst alle Lernenden auch manchmal offiziell Lehrende sind. Schüler:innenschule 3.0 eben. Und dass alle Schüler:innen ihren Fähigkeiten entsprechend einen gute Ausbildung samt genügend Selbstbewusstsein bekommen, das sie nach der Schule eigene aktive berufliche Wegr gehen lässt.
Aus Erfahrung würde ich meinen: Solch ein Wandlungsprozess bedarf intensiver und entwicklungsorientiert kompetenter Begleitung von außerhalb der Schule.
Das mit außerhalb ist allerdings nur meine eigene Erfahrung. Chattie, was denkst du?
Als KI-Modell habe ich keine persönlichen Erfahrungen oder Meinungen, aber ich kann sagen, dass die Entwicklung hin zu einem entwicklungsorientierten Bildungsansatz ein komplexer Prozess ist, der Zeit, Förderung und eine klare Vision erfordert. Es ist wichtig, alle Beteiligten, einschließlich Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern, in den Prozess einzubeziehen und gemeinsam an einer Vision für eine Schule der Zukunft zu arbeiten. Wichtig ist auch, dass die Veränderungen nicht nur top-down, sondern auch bottom-up implementiert werden, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten ihre Bedürfnisse und Perspektiven einbringen können. Zudem ist es ratsam, externe Experten einzubeziehen, um eine unvoreingenommene Sicht auf den Prozess zu gewährleisten und um auf bestehende Herausforderungen und Bedenken angemessen reagieren zu können.
Ja klar, Eltern, sorry. Hatte ich vergessen. Denn diese Umstellung, die viel Zeit benötigt, in der kein normaler Fachunterricht stattfindet, macht natürlich viele Eltern unsicher. Immerhin ist ja auch das Ziel völliges Neuland und der Weg dahin nicht festgelegt. Also muss man auch speziell für Eltern viel Zeit einplanen und sie kontinuierlich bei dem Paradigmenwechsel mitnehmen. Der wachsende Lehrermangel könnte tatsächlich ein gutes Druckmittel sein, neue Wege zu gehen, ohne großen Elternprotest zu erfahren.