Brückenangebote Basel

Bridge meets Kraz


Kraz empfielt Lambda messen. 😎😎


Katapult - der zentrale Ansatz für spontane Leistungssteigerung

Ja klar, Otto Kraz empfiehlt immer gerne Konzepte, die man durch Blickwinkeländerung auf Probleme umsetzen kann. Lambda messen (siehe oben) ist eines davon. Manchmal kann so etwas schon wie ein Katapult wirken. Da schwimmt man jahrelang hinterher und müht sich ab und kommt sich völlig unfähig vor … und ist so gar nicht in der Lage, eigene Fähigkeiten entwickeln zu können und Selbstbewusstsein aufbauen zu können. Und manchmal sind es scheinbare Kleinigkeiten, die den Kopf auf Motivation schalten können und plötzlich geht die Post ab und man steht vorne auf der Welle. Von einer Woche auf die andere. Das fand ich früher als aktiver Lehrer und Schüler:innenmotivationsberater immer die tollsten Erfahrungen. Es hatte oftmals mit Perspektivenwechsel zu tun. Um neue Einsichten. Wen es näher interessiert: S. 216 im überarbeiteten pädagogischen Schweizermesser stehen Beispiele von solchen Katapultprojekten. „Vom Standstreifen auf die Überholspur“ und andere Bezeichnungen hatten wir für die Programme von Versetzungsgefährdeten aufgelegt. https://www.aufeigenefaust.com/otto-kraz/otto-kraz-rueckblick/vom-standstreifen-auf-die-%C3%BCberholspur/
Am Ende stand immer das Ziel, möglichst viele vorne auf die Welle zu katapultieren. Und damit das dreibeinige Trampolin horizontaler zu machen. 😎

Der Schalter im Kopf, den es zu finden gilt, funktioniert manchmal wie ein Katapult. 
Man benötigt dazu einen Coach auf Augenhöhe. Früher unsere besten Erfahrungen waren Personal-Coachs aus höheren Klassen, die selbst schon eigene Schulprobleme überwunden hatten.

in einer Brückenschule mit nur einem Jahrgang sollten die Katapult-Coachs auf alle Fälle viel Fingerspitzengefühl und Empathie mitbringen. Das Katapult im Kopf hin zu einer kompletten Blickwinkeländerung auf die eigenen Fähigkeiten ist aus meiner Sicht der Hauptansatz für die Brücke in ein erfolgreiches Berufsleben.

Ich versuche einmal, weiter mit diesem Neubegriff zu arbeiten.

Ja klar, ich weiß, normalerweise heißt es natürlich katapultieren. Katapulten ist für mich gerade ein Kunstbegriff als Arbeitstitel, mit dem sich gut weiterentwickeln lässt … ein Wortgefäß, das frei zu füllen ist, weil neu erfunden.

Aber wer weiß. Vielleicht findet man ihn ja in ein paar Jahren im Duden. 😎

„Katapulten“ ist ein verschmitzter pädagogischer Neubegriff für „Eine effektive schulische Leistungssteigerung durch reine Blickwinkeländerung erreichen“. Duden 2026


Komplizenschaftler:in

Ich versuche es mal wieder mit einem Neuwort, um eine Idee zu beschreiben. Nehmen wir einmal die Brückenangebote aus Basel. Es gibt dort viele existierende Möglichkeiten, dass man Schüler:innen betreut und auffängt, wenn etwas schief geht. Bild. Was meiner Meinung nach wie bei den allermeisten Schulen fehlt, ist ein:e Komplizenschaftler:in, der:die unabhängig von der Schule kontinuierlich Feedback gibt. Und zwar entwicklungsorientiert. Was das genau heißt? Wir versuchen es im Moment auf dem Blog der Hochschule für agile Bildung, dies mit 13 zentralen Aussagen wissenschaftlich zu erläutern. Ich selbst erläutere auf meinem Blog noch einmal meine Bilder dazu in Kurzform. (Unteres Bild)

Komplizenschaftler:in gefällt mir als Bezeichnung für Menschen, die wissenschaftlich auf dem neuesten Stand der Schulentwicklungsforschung sind, aber gleichzeitig entwicklungsorientiert auf Augenhöhe Selbstbewusstseinskomplize sein können. 💪😎

Komplizenschaftler:innen müssen in der Lage sein, einerseits wissenschaftlich zu denken und zu agieren, andererseits sich entwicklungsorientiert auf dauernd sich ändernde Anforderungen einzustellen. Ich habe es im oberen Bild auch Personal-Coach genannt. Komplizen:schaftler:innen müssen zusammen mit den Schüler:innen die passenden Konzepte finden, die helfen können, konstant auf der Metaebene des persönlichen Empfindens (oberes Bild) für die eigene Bildung zu arbeiten. Es sollten keine Lehrpersonen sein, die unterrichten und bewerten müssen. Besser jemand von außen … damit auch die Kommunikation mit den Lehrpersonen schulunabhängig laufen kann.


Komplizenschaftler:in meets Aufzug

Die Grundidee des Aufzugs besteht darin, in den ersten Tagen nach dem Schulanfang mit dem Coaching der Schüler:innen zu beginnen, die Aufzug, Metaebene samt Komplizenschaftler:in gebucht haben. Inhalte der Start-Workshops könnten aus dem neuesten Helix spezial gezogen werden, das zeigt, welche Schätze man heben kann, wenn man weiß, wie man den Schlüssel zur Schatzkiste findet. Die Konstanz der Metaebene zu halten, dafür müssen die Komplizenschaftler:innen genügend Kompetenz in Sachen Feedbackmethoden besitzen, um diese zusammen mit den Schüler:innen auszusuchen, weiterzuentwickeln und umzusetzen. 
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Ich glaube, starten müsste man mit einem:r Komplizenschaftler:in für eine Klasse. 33 junge Menschen im Blick. Man müsste es einmal testen. Die Werkzeuge von Komplizenschaftler:innen stelle ich mir etwa wie folgt vor:

 


Die Werkzeuge eines:r Komplizenschaftler:in

Mögliches Wochenblatt einer:s Schüler:in

So könnte ich mir ein Wochenblatt vorstellen, das ein:e Schüler:in dem:der Komplizenschaftler:in am Ende der Woche abliefern muss. Mit dem Smartphone ein kleiner Klick. So als Start-Wochenblatt. Man sollte es zusammen mit dem jeweiligen Schüler oder der Schülerin anpassen. Entwicklungsorientiert gedacht kann es kein festes Blatt für alle geben.


Mögliches Wochenblatt einer Lehrperson

Und so stelle ich mir das Wochenblatt vor, das eine Lehrperson an den:die Komplizenschaftler:in am Ende der Woche abliefern muss, damit der:die sich ein Bild machen kann. Auch hier wäre ein Smartphone und ein Klick die einfachste Lösung zum Austausch.


Die Haupttätigkeit eines:r Komplizenschaftler:in

Und durch denn Vergleich der Kreuze der Lernenden und der Lehrenden kann sich eine geschulte Komplizenschaftlerin oder ein geschulter Komplizenschaftler wunderbar ihre Schlüsse ziehen und auf der Meta-Ebene die richtigen entwicklungsorientierten Hebel in Bewegung setzen.

Für alle, die sich zufällig hierher in den Brücken-Angebots-Bereich von Basel-Stadt verirrt haben. Ich darf hier ein wenig visionäre Ideen einwerfen … ohne dass sie umgesetzt werden müssen. Mit tut das gut, vielleicht kann man einige Teile später verwenden. Aber natürlich sind meine pädagogischen Spinnereien der Komplizenschaftler:innen nicht beschränkt auf Schulen, die sich großartig um die jungen Menschen kümmern, die eine letzte Brücke ins Berufsleben benötigen. 
Ich meine, dass es sich für jede ganz normale Schulklasse enorm lohnen würde, einen eigenen Komplizenschaftler zu buchen. Oder eine Komplizenschaftlerin. So viele großartige Lehrpersonen, die in Pension gehen und bei denen dann normalerweise ihre Fähigkeiten einfach verpuffen, könnten hierfür gesetzt werden. Mit dem richtigen finanziellen Anreiz eine kluge WinWin-Story.


Ich spinne einmal etwas weiter. Wer wäre denn am besten geeignet, den Job einer Komplizenschaftlerin oder eines Komplizenschaftlers erfolgreich auszufüllen? Da es um Haltung und Augenhöhe geht, wären natürlich entwicklungsorientiert tickende Pensionär:innen eine Option ... aber da gibt es leider noch zu wenige davon. Wer aber wirklich prädestiniert wäre, sind ehemalige Schüler:innen derselben Schule, die sich durch eigene Erfahrungen plus intensivem Workshop nach dem Schulabschluss leicht in die starke Wirkung eines Komplizenschaftler- Prinzips einfinden können. Es könnte die Tradition von einer Schule werden, dass man neben seiner weiteren Ausbildung nach der Schule jüngeren Schüler:innen wie in einem Patensystem zur Verfügung steht. Natürlich bezahlt ... immerhin wäre es ein anspruchsvoller Nebenjob.

Ich erinnere mich an das Patensystem an meinem eigenen Gymnasium ... es waren die Neunt- bzw Zehntklässler:innen, die sich immer wieder begeistert als Paten für Fünft- und Sechstklässler:innen zur Verfügung stellten. Es war ein Selbstläufer. Wir Menschen sind soziale Wesen. Man muss es nur nutzen können.

Mit einem erfolgreichen Zertifikat als Komplizenschaftler:in könnten anderswo auch Türen geöffnet werden. Ein weiterer Anreiz neben einem kleinen Gehalt.


Zwei begleitende Workshops gäbe es zu entwickeln:


Der Starter-Workshop gleich zu Beginn eines Schuljahres. Während der Schulalltag ja ganz normal wie gewohnt ablaufen kann, setzt die Meta-Ebenen-Idee auf eine kontinuierliche Blickwinkeländerung. Es funktioniert bei versetzungsgefährdeten Schüler:innen, wie beim Reservetank-Projekt in Baselland, https://faust-digital.jimdofree.com/das-versetzungsprojekt/ Das haben wir auch jahrelang am Faust-Gymnasium so erlebt. Jessika Hellge, heute Direktorin an der Gemeinschaftsschule in Stendal, konnte mit ihrem Raketenprojekt https://lernen-im-ganztag.de/news/mit-der-rakete-zum-individualisierten-lernen/ ebenfalls zeigen, dass man auch ohne die ganz große Not des Sitzenbleibens Schüler:innen durch Blickwinkeländerung auf ihre Rolle als Schüler:in das Selbstbewusstsein ändern kann. Jessika schreibt in ihrem Beitrag über ihren Starter-Workshop: „Niemand war überrascht, dass schulische Hausaufgaben oder die tatsächliche fachliche Qualifizierung der Lehrperson fast keinen Einfluss haben. Umso erstaunlicher war die Information, dass die einer Lehrkraft von den Schülerinnen und Schülern zugetraute Qualifizierung einen signifikant höheren Einfluss auf allgemeinen Lernerfolg hat. Das bedeutet: Wenn Lehrkraft und Schülerschaft eine gesunde vertrauensvolle Bindung aufbauen und über das Lern- und Sozialverhalten und die daraus resultierenden Konsequenzen sprechen, steigen Motivation und Leistung.“ Der Bezug wurde durch die Hattie-Studie hergestellt … Alles zusammengefasst für Schüler:innen in einem Begleitheft. Am Editha-Gymnasium war „Rakete“ ein Wahlpflichtfach. Konnte also regulär für ein ganzes Schuljahr gebucht werden. 

Das Meta-Ebenen-Prinzip müsste zusammen mit Komplizenschaftler:innen, Lehrpersonen und Schüler:innen als reines Begleitprogramm neu entwickelt werden. Die wissenschaftliche Grundlage lässt sich aber nach wie vor mit der Hattie-Studie und deren Erkenntnissen zeigen … ein individuell auf den:die einzelne:n Schüler:in zu entwickelndes Feedback-Begleitheft ist leicht umsetzbar. Ich behaupte hier einfach einmal, dass sich das Grund-Konzept auf alle Schulen übertragen lässt. Aber stimmt: Ich bin Pensionär und kann das leicht vom Schreibtisch aus behaupten. Aber die Idee muss ich natürlich einfach in die Welt setzen. 


Der Anschluss-Workshop nach Schulabschluss müsste schon während des Schuljahres mit potenziellen Komplizenschaftler:innen vorbereitet werden, die ein soziales Jahr als pädagogisches Jahr setzen wollen. Ich behaupte, dass Komplizenschaftler:innen, die kurz vorher selbst Schüler:in an der Schule waren, mit relativ wenig Betreuungs- und Feedbackaufwand einen sehr positiven Einfluss auf Schulleistungen und Selbstbewusstsein von Schüler:innen haben können.