Liebe Leser&innen
Verstehen Sie diese Seite ein wenig wie ein Tagebuch.
Das Tagebuch eines Gymnasiallehrers, der nach 35 Jahren intensiver praktischer Arbeit an einem großen südbadischen Gymnasium in Kontakt mit der Bildungsforschung kommt. Und zwar in Brugg-Windisch. Und zwar mit LUUISE.
Der dort gerade seine Ausbildung zum LUUISE-Coach macht und dabei immer mehr begreift, welche vielfältigen praktischen Umsetzungsmöglichkeiten in der Interpretation der Hattie-Studie stecken.
Ich habe sie schon am Anfang der Ausbildung in Form einer Hattie-Challenge benutzt.
Ich habe LUUISE auch schon kritzelnd als Tagungschronist begleitet.
Und ich merke immer mehr, was diese Idee von LUUISE auf der Basis von Hattie mit meinen 35 Jahren Faust-Gymnasium zu tun hat. Einen Teil dieser Jahre habe ich als Grundlage für eine frühere Fortbildungsreihe in Muttenz verwendet. "Das pädagogische Schweizermesser"
wartet irgendwie darauf, luuise-runderneuert zu werden.
Ebenso die Reihe 6 Kreuze zum Erfolg. Mit diesen Hausaufgabenheften habe ich jahrelang mit meinen fünften Klassen gearbeitet. Und hätte ich damals schon Hattie richtig gelesen gehabt, hätte ich die Hefte für die Eltern mit Hattie-Effektstärkenhinweisen versehen.
Wie es mit meinem pädagogischen Werdegang mit LUUISE weiter aussehen wird, steht für mich noch in den Sternen. Im Moment bin ich in der "Lehrlingszeit". Spannend ist es allemal.
Es grüßt
Heinz Bayer
alias Otto Kraz
Was würden Sie als Lehrer&in sagen? Nehmen Sie Ihre Schüler&innen ernst? Ja klar, oder? Aber nehmen Sie sie auch gleichwürdig? Das ist eine Stufe mehr. Das ist sicher besser gezeichnet als erzählt.
Gleichwürdig hat Jesper Juul für diese Beziehung in der Familientherapie entwickelt.
»Gleichwürdig bedeutet nach meinem Verständnis sowohl »von gleichem Wert« (als Mensch) als auch »mit demselben Respekt gegenüber der persönlichen Würde und Integrität des Partners. In einer gleichwürdigen Beziehung werden Wünsche, Anschauungen und Bedürfnisse beider Partner gleich ernst genommen und nicht mit dem Hinweis auf Geschlecht, Alter oder Behinderung abgetan oder ignoriert. Gleichwürdigkeit wird damit dem fundamentalen Bedürfnis aller Menschen gerecht, sehen, gehört und als Individuum ernst genommen zu werden.« (Jesper Juul, ‚Was Familien trägt', S. 24, Kösel-Verlag 2006
Versuchen Sie es doch einmal mit gleichwürdig nehmen. Man kann dann mit Schüler&innen wesentlich stärker zusammenarbeiten. Weil man sie auch viel mehr in die Lernprozess-Pflicht nehmen kann.
Wenn Sie es nicht schaffen, dann wäre ein LUUISE-Kurs nicht schlecht für Sie. LUUISE hat das Zeug dazu, das gleichwürdig nehmen zu fördern. So ganz nebenbei und ohne großen Aufwand. Finde ich.
Otto Kraz
Ja klar, ich wäre nicht Otto Kraz, würde ich Sie nicht an meinem eigenen Entwicklungsprozess in Sachen Bildungsforschung teilnehmen lassen. Tagebuchmäßig.
Mein erstes richtiges LUUISE-Projekt fand im Flüchtlingsheim statt, in dem wir mit einem kleinen Team vorwiegend syrischer Grundschüler&innen ohne deutsche Sprachkenntnisse unterstützen wollten. LUUISE war eine wirkliche Hilfe dabei.
Die Niederländer haben mit EduScrum sehr erfolgreich angefangen.
EduScrum als modernes Werkzeug für Schüler&innen gekopptelt mit LUUISE als Gesamtrahmen halte ich LUUISE für Lernende für ein starkes Gesamtkonzept zur Blickwinkeländerung in Sachen modernes Lernen. Otto Kraz