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Why Kraz
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Die Ausbildung in der Otto-Kratz-Methode am Faust könnte ungefähr so aussehen:
1. Vermittlung des technischen KnowHows, sich zusammen mit anderen Referendaren eine eigene Internet-Plattform für Texten, Bildern, Unterrichtslinks und Unterrichtsvideos einzurichten.  Notfalls auch alleine, aber die Teamarbeit an einer virtuellen Schule hat im späteren Berufsleben viele praktische Vorteile, weil man selbst über den Tellerrand des eigenen Faches hinausblickt. Fehlt dieses KnowHow, wird ein Lehrer im 25 Stunden Volldeputatsalltag nie auf die Idee kommen, sich diese Form der Unterrichtsvorbereitung anzueignen, weil er sie für viel zu aufwändig hält. Derzeitige Plattform am Faust: Jimdo. Z.B. www.auf-eigene-faust.com
Da es sie auch in der Free-Version gibt, ist das alles kostenneutral.
2. Vermittlung der Technik, eigene Lernvideos zu erstellen. Da wird jedes Fach andere Vorstellungen entwickeln. Da sind eigene Ideen gefragt. Da ist viel Neuland im Spiel. Die Lernvideos sollten auch für Smartphones ausgelegt sein. Immerhin besitzen heute beinah alle Schüler solche Lebensbegleiter. Die Khan Academy ist hier zu Beginn der Entwicklung am Faust vor einem halben Jahr Pate gestanden. http://de.wikipedia.org/wiki/Khan_Academy
Zielvorgabe: Jeder Referendar, der ein Zertifikat über die Auf-eigene-Faust-Schule erlangen will, muss in der Lage sein, ein Lernvideo für eine Unterrichtsstunde in einer Doppelstunde erstellen zu können. Die Schnelligkeit ist notwendig, damit sich die Umsetzbarkeit in die Praxis hinüberretten kann. Wer nur theoretisch eigene Lernvideos erstellen kann, weil er dazu einen Tag braucht, der macht das im Alltag niemals. Die Lernvideos sind im eigenen Fach zu erstellen und müssen im eigenen Unterricht erprobt sein. Schulinterner Unterrichtsbesuch.
3. Der Referendar erwirbt sich durch den praktischen Einsatz in einem nichteigenen Fach die Fähigkeit, mit der Otto-Kratz-Methode fachfremd zu unterrichten. Und einen zu vertretenden Kollegen schnell mit ins Boot zu holen, auch wenn der zu Hause das Bett hüten muss. Ob Südamerika oder Bett, die Zusammenarbeit ist hier garantiert. Dazu benötigt der Auf-eigene-Faust-Schule-Lehrer die Fähigkeit, seine eigene virtuelle Schule leicht zu bedienen und andere Kollegen auch problemlos mit einzubauen. Der endgültig erfolgreiche Auf-eigene-Faust-Schule-Lehrer ist dann mit einer Tasche ausgestattet, in der sich 10 plus 1 Tablets befinden. Die Idee vom Apple-Klassenzimmer, dass jeder Schüler ein eigenes iPad besitzt, scheitert an der Umsetzbarkeit in klammen Finanzzeiten. Aber es muss ja nicht unbedingt Apple sein - auch Kindle rüstet für die Auf-eigene-Faust-Schule-Methode und für eine 30er Klasse reichen 10 Tablets mit einem Adapter, der 3 Kopfhörerausgänge hat. Kopfhörer ist Schülersache, aber welcher Schüler trägt heute nicht sowieso schon Kopfhörer mit sich herum.
Die kleine Alternative wäre auch heute schon ohne Investition für 10 Tablets die Freigabe der Schülersmartphones für Unterrichtszwecke. (Ist eigentlich auch nur eine Sache der Beziehungsebene. Wenn diese stimmt, machen Schüler nicht nur Blödsinn mit Handys im Unterricht. Fazit: Der Auf-eigene-Faust-Schule-Lehrer muss ein Pädagoge sein, der seine Schüler ernst nehmen kann. Und den seine Schüler/innen sehr ernst nehmen. Die Otto-Kratz-Methode ersetzt keinen Lehrer, sondern setzt den hochkompetenten Lehrer voraus.
4. Unser Projekt wird von pädagogischen Profis aus dem nahen Ausland :-) begleitet. Einige Schulentwickler/innen aus der Ecke der Bildungsharmonisierung in Baselland sitzen bei uns mit im Entwicklungsboot.  Deshalb haben wir unsere Schule auch direkt an die Schweizer Grenze verlegt. :-) http://www.baselland.ch/Bildungsharmonisierung.315097.0.html

5. Die praktische Umsetzung sieht in etwa wie folgt aus: Man buche eine eigene Adresse (www.auf-eigene-faust.com) bei Jimdo und danach bucht jede Abteilung, wenn sie viele Unterrichtseinheiten aufzuspielen hat, eine eigene Free-Adresse (www.physikmaschine.jimdo.com / www.matheland.jimdo.com). Dabei erhält man die Übersicht und kann Inhalte einfacher individuell aufbauen.

Ausgangsbasis für grundsätzliche pädagogische Überlegungen und für kleinere Projekte ist die Ausgangsadresse.

 

Im Rückblick

Ja klar, ich denke noch immer: Wenn man die Methode nicht nur als clevere Sparmaßnahme nehmen würde, sondern als clevere Möglichkeit für eine flexible Schule mit viel Eigenverantwortung und viel eigenem Spielraum, dann passt es. Ansonsten gilt: Denkmodelle helfen auch im realen und oft sehr ernüchternden Alltag.

Otto Kraz - inzwischen freischaffender Pädagoge mit Grundgehalt. :-)