Ein Turbo-Geschenk zum Schulbeginn

Mein Abschlussprojekt bei meiner LUUISE-Ausbildung in Brugg-Windisch zum LUUISE-Coach hieß "Scotty beam me up to Weit im Winkl" und soll hier nicht vertieft erklärt werden. Es war die Idee, durch eine 5 Minuten Spezial-Meditation vor einer Doppelstunde Physik am Nachmittag die Aufmerksamkeit und Motivation messbar zu steigern. Messbar, das war der LUUISE-Anteil des Projekts. Steigerung, das war die Effektivität von kollektiver Wirksamkeitserwartung und Selbstwirksamkeitserwartung. Dazu sei gesagt: Es handelte sich um einen Physik-Neigungskurs ein Jahr vor dem Abitur, die natürlich ein gutes Physik-Abi hinlegen wollten. Und als junge Erwachsene auch Lust hatten, dafür mit zu experimentieren. Das Ergebnis: Für 3/4 des Kurses entwickelte sich die Motivationskurve für diese zwei Stunden messbar nach oben. SkillSuit ist quasi der Nachfolger dieser Idee. Metakognitive Strategie.
Für den Verlag habe ich Folgendes als Buchbeschreibung abgegeben:
" Die Idee ist einfach, die Umsetzung aber knifflig. Denn man muss es als junger Mensch schaffen, sich auf folgende Idee einzulassen: Wer sich wissenschaftliche Studien wie etwa die größte Bildungsstudie der Welt anschaut - die Hattie Studie -, der muss feststellen, dass eine der gemeinsten Situationen in der Schule im Nullbock-Gefühl steckt. Weil das Nullbock Gefühl - am meisten entstehend in der Zeit des Gehirnumbaus, der Pubertät - unserem Gehirn signalisiert: Geh in den Minimalmodus. Schlechte Informationsaufnahme, schlechte Konzentration, schlechte Merkfähigkeit ... alles also auf tiefem Lern-Niveau. Dabei sitzt man dieselbe Zeit im Unterricht wie ein:e Vollbock-Schüler:in. Und damit auch zu Hause viel länger an den Hausaufgaben und schreibt trotzdem schlechtere Noten. Die das Nullbock-Gefühl verstärken. Mehr Zeit-Aufwand, schlechtere Noten. Was wäre da logischerweise am Sinnvollsten: Eine Idee, die während des Unterrichts und während der Hausaufgabenzeit das Gehirn auf Vollbock umschaltet ... um danach wieder problemlos auf "Schule ist einfach doof" umzustellen. Das Schule-ist-doof-Gefühl und gute-Noten-schreiben ist eine starke Kombination. Denn mal ehrlich: Schule ist noch nicht in der Zukunft angekommen, obwohl man weiß, wie Schule der Zukunft aussehen müsste. Schule müsste Vollbock fördern. Dazu müsste sie es aber schaffen, auf alle Fähigkeiten eines jungen Menschen zu schauen (Skills), um die gesamte Palette wertzuschätzen. Um den Notenfrust zu vermeiden, der zu Vollbock führt. Und das alles trotz des Wissens, dass Schulnoten und spätere berufliche oder gar Lebenserfolg nichts miteinander zu tun haben. Noten sind Papiertiger - und müssten eigentlich Wegweiser sein - mehr nicht. SkillSuit ist die Idee, mit Songs das Gehirn immer wieder vor dem Unterricht auf diese Situation einzustellen: In der Schule wird "meine Unterwäsche" benotet - also die ganzen Schulfächer - aber mein "kompletter Kleiderschrank", den ich besitze, der macht am Ende mein Leben aus."
Hier der Link zum Album mit deutschen Texten - außer Song 7
und hier der Linke zum Album mit den englischen Texten - außer Song 7
Im Heft sind alle Songs einzeln mit QR-Codes verlinkt und auch beide Alben.
Dieses Heft zum Album ist wie das Album selbst ein erstes Experiment. Dahinter steckt die Idee einer Schule der Zukunft, in der die Schüler:innen ihre Sache selbst in die Hand nehmen - und die Lehrer:innen diesen Prozess nur noch professionell begleiten. Eine Herausforderung für beide Seiten, weil die Verantwortung für die Schüler:innen gewaltig wächst und die individuelle Begleitung für die Lehrer:innen ebenfalls. Aber ein großes WinWin - für beide Seiten.
SkillSuit ist die Aufforderung an Schüler:innen, die ihre Schule doof, aber Bock auf bessere Noten haben, ohne mehr lernen zu müssen, diesen Prozess als eigene kleine Bildungsrevolution in die Hand zu nehmen - zusammen mit den Freund:innen, um Schule von unten zu verändern.
Es funktioniert, aber das große ABER heißt: Man muss es wollen. Wie man seinen Kopf zum WOLLEN bekommt, obwohl man nicht versetzungsgefährdet ist, sondern nur Schule doof findet, das weiß ich leider nicht, weil das wohl für jeden Menschen ganz unterschiedliche Wege dorthin gibt. Für manche wenige vielleicht auch gar keinen. Das Grundkonzept habe ich selbst für sehr gute Schüler:innen und für Versetzungsgefährdete in der Praxis erfolgreich durchgeführt. Also mit Vollbock-Schüler:innen zur weiteren Steigerung ihrer Effektivität beim lernen - und bei Nullbock-Schüler:innen in Not.
Der große Mittelbau meinte immer gefühlt: Was soll ich mich anstrengen, ich komme doch auch so durch. Sich berieseln lassen und mit seinen Freunden auf die doofe Schule schimpfen, das ist viel chilliger. Dabei: Mit dem großen Mittelbau könnte man Schule tatsächlich verändern. Ein Traum oder machbar? Ich träume immer noch sehr gerne.
Heinz Bayer alias Otto Kraz - 1. September 2025
Das Songbook bei epubli
Ein Experiment, das mit kleinem Einsatz riesige Wirkung entwickeln kann - wenn man sich als Schüler:in zum Schulanfang vorgenommen hat, nicht mehr immer hinterher zu schwimmen, sondern ab jetzt vorne auf der Welle zu stehen.
Der Rest heißt: Wollen und SkillSuit-Songs wirken lassen.
Liebe Musiker:innen
Es tut mir irgendwie schon leid, dass ich hier mit Songs um mich werfe ... weil ich Frau Suno mit im Boot habe und ChatGPT inzwischen mein Texttraining so erfolgreich durchgeführt hat, dass Chattie und ich einfach sehr schnell arbeiten können. Aber ich verstehe diese Idee nicht als Musikprojekt, sondern als Motivationsprojekt. Würde mein Klavierspiel mit Gesang bei Jugendlichen genauso ankommen, dann würde ich mich weiterhin ans Klavier setzen. Ist aber nicht so. Also nutze ich hier KI-Werkzeuge, um einen ganz bestimmtes Ziel zu erträumen: Schule von innen heraus - also von den Schüler:innen aus - aus den Angeln zu heben. :-):-)
Hier ist auf alle das Songbook zum Verschenken. Dann Daumen drücken und abwarten, ob es zündet.
Und wenn ja: Feiern. Ich drücke die Daumen. Otto Kraz.