Less ist more … sagt man in Großbritannien … Reduce to the Max war ein Werbeslogan von Mercedes für den Smart.
De-Implementierung heißt die Idee, wie man seinen Unterricht effektiver für seine Schüler:innen machen und gleichzeitig entspannter und zufriedener als Lehrperson leben kann. Nachdem ich
das Interview von Dr. Benedikt
Wisniewski mit John Hattie gehört habe, komme ich nicht mehr davon los. Denn von meiner Brain-Travelling-Tour behaupte ich ja genau dies: Sie hat das Ziel, viele Aufgaben an die Lernenden zu übertragen, damit die Lehrenden
mehr Zeit und Muse besitzen, sich um effektive Pädagogik zu kümmern. Nur: Wie es Benedikt Wisniewski ausdrückt: Wir Lehrpersonen tendieren stark dazu, alte Gewohnheiten nicht aufzugeben und bei neuen Ideen diese immer noch oben drauf zu packen.
Und damit die allgemeine vorhandene Überforderung von Lehrkräften an den Schulen auszulösen.
Hier wird das Mehr zum Weniger.
Hinter der Brain-Travelling-Tour steckt die Idee der Entlastung, nicht der zusätzlichen Belastung. Dazu muss man aber weglassen
können.
Und das ist echte Überzeugungsarbeit für das eigene pädagogische ICH.
Ich beginne jetzt einfach einmal eine kleine Blogserie zu diesem Thema … und setze an den Anfang den Link zum Podcast-Interview mit John Hattie.
https://open.spotify.com/episode/4SPiDe6Ryp6qe8DYl5CSc2?si=qk_F-XjpRJCmgHyptt4FsQ
Denn Hattie ist immerhin der Fachmann für effektive und nichteffektive Faktoren für den eigenen Unterricht. Mit Hattie im Hinterkopf kann man sich behutsam vortasten, welche zeitraubenden Einsätze man getrost einmal weglassen kann, ohne dass die eigenen Schüler:innen leistungsmäßig darunter leiden. Und selbst ohne weitere Konzepte ist dann klar: Eine entspannte, nicht überlastete Lehrperson ist per se schon ein neues und starkes Konzept.
Christian Stalder von der HfaB hat den Podcast auf Linkedin so zusammengefasst:
Via Christof Arn und Heinz Bayer an der Hochschule für agile Bildung HfaB auf den Podcast von Dr. Benedikt Wisniewski und dessen Gespräch mit John Hattie gestossen!
Dabei wird #Demplementierung als eine neue Perspektive für das #Bildungswesen vorgestellt. Die Idee, die zunächst kontraintuitiv erscheinen mag, zielt darauf ab, weniger nützliche Praktiken im Bildungswesen zu identifizieren und zu entfernen, um Raum für effektivere Methoden zu schaffen💡!
❓ Was ist Dieimplementierung?
Deimplementierung ist also das bewusste Entfernen von Praktiken mit geringem Nutzen. Das Konzept stammt aus dem medizinischen Bereich, wo es als das Aufgeben von ineffektiven Behandlungen definiert wird. Ziel ist es, Lehrerinnen und Lehrer zu entlasten, indem weniger effektive Aufgaben gestrichen werden, um Raum für produktivere Tätigkeiten zu schaffen. Und solche Tätigkeiten, von der Unterrichtsplanung bis zu Korrekturarbeiten gibt es zuhauf!
⚡️Herausforderungen der Deimplementierung
Ein Hauptproblem bei der Dieimplementierung ist die tief verwurzelte Überzeugung, dass Quantität gleich Qualität ist und dass ein beschäftigter Lehrer ein guter Lehrer ist. Diese Denkweise zu ändern, erfordert einen kulturellen Wandel in Schulen und Lehrerbildungsinstitutionen.
🔎 Die Rolle der Evidenz
Hattie betont die Wichtigkeit der Evidenz bei der Entscheidung, welche Praktiken deimplementiert werden sollen. Schulen sollten nicht nur auf Forschungsergebnisse zurückgreifen, sondern auch ihre eigenen Daten nutzen, um die Wirksamkeit von Maßnahmen zu evaluieren.
🤚🏽Empfehlungen für die Umsetzung
1️⃣ Diagnose: Schulen sollten zunächst eine Bestandsaufnahme machen und sich darüber einigen, welche Praktiken wenig Nutzen haben.
2️⃣ Strategieentwicklung: Ein klarer Plan zur schrittweisen Umsetzung der Dieimplementierung ist zentral.
3️⃣ Überwachung und Bewertung: Die Auswirkungen der Dieimplementierung sollten kontinuierlich beobachtet und bewertet werden, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen tatsächlich zu einer Verbesserung führen.
Fazit
Fazit: Durch das bewusste Entfernen ineffektiver Praktiken können Lehrkräfte entlastet und die Qualität der Bildung verbessert werden. Es erfordert jedoch einen kulturellen Wandel und die Bereitschaft, traditionelle Überzeugungen zu hinterfragen. Die Diskussion von Hattie und Wisniewski zeigt, dass dieser Ansatz vielversprechend ist - ich bin gespannt auf mehr dazu!
#Bildung #Entwicklung #Schulentwicklung #Innovation #Forschung #Hattie #visiblelearning
Wird fortgesetzt.